
Spitzname: Lore
geb.: 28.2.1924 in Emmendingen
gest.: 28.11.1991 in Rego Park, New York, USA
Beruf: Frisörin
Lammstr. 20, Emmendingen
Schlosserstr. 19, Emmendingen
Humboldstr. 12a, Leipzig
Hochburgerstr. 31, Emmendingen
Aus: Emmendingen nach: Liestal, Schweiz
Aus: Zürich, Schweiz nach: Lissabon, Portugal
Transportmittel: Flugzeug
Aus: Lissabon, Portugal nach: New York, USA
Transportmittel: Flugzeug, Pan American Airways
Verwandter in den USA: Bruder Erich Hobel, 500 A. Washington Avenue, New York Single, able to read: German, English (Alleinstehend, in der Lage, Deutsch und Englisch zu lesen) As immigrant, permanently (als Einwanderin, für immer)
Mutter:
Melitta Hobel, geb. Gundelfinger
geb. am 14.4.1886 in Altdorf
gest. am 19.8.1942 in Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, besetztes Polen
Vater:
Isaak Hobel
geb. am 6.9.1887 in Urspringen
gest. am 12.1944 in Konzentrationslager Groß-Rosen, besetztes Polen
Erich Hobel
geb. am 6.1.1914 in Altdorf
gest. am 8.6.1979 in Island Park, Nassau, New York, USA
Hochzeit am: 10.1947
in: New York City
Rudolf A. Eigner
geb. am 22.10.1917 in Würzburg
gest. am 23.3.1996 in Rego Park, New York, USA
Hannelore Fanni Hobel wurde am 28. Februar 1924 in Emmendingen geboren. Ihre Eltern sind Melitta und Isaak Hobel. Ihr Vater war Lehrer an der Markgrafenschule in der Neubronnstraße, einer Volksschule, und gleichzeitig in einer Nebenlehrerfunktion als israelitischer Religionslehrer an der Bezirksgewerbeschule tätig. Hannelore wurde „Lore“ genannt. Sie wuchs mit ihrem zehn Jahre älteren Bruder Erich auf. Die Familie lebte zum Zeitpunkt ihrer Geburt in der Lammstraße 20. Am 1. August 1925 zog die Familie Hobel in die Schlosserstr. 19.
Von Ostern 1930 an besuchte Hannelore Hobel die Volksschule in Emmendingen. Im Sommer 1934 musste sie wie alle jüdischen Schülerinnen und Schüler in Emmendingen in die jüdische Sonderklasse an der Markgrafenschule wechseln, die ihr Vater unterrichtete. Laut eigener Aussage wechselte Hannelore Hobel an Ostern 1935 „an die jüdische Schule in Freiburg“, aber die jüdische Schulabteilung an der Freiburger Lessingschule wurde erst zum 21. Oktober 1936 eingerichtet. So bleibt die genaue Schullaufbahn Hannelore Hobels offen. Vermutlich wechselte sie im Herbst 1936 nach Freiburg, um nicht länger von ihrem eigenen Vater unterrichtet zu werden.
Im Juni 1937 emigrierte ihr Bruder Erich, der in Emmendingen eine kaufmännische Lehre gemacht hatte, nach New York.
Vom 1. April bis 25. November 1938 war Hannelore Hobel in Leipzig in der Humboldtstraße 12a gemeldet. Im April 1939 kam die 15-Jährige mit einem Kindertransport nach Liestal in der Schweiz. Erst 1942 erhielt sie die Erlaubnis, eine Gewerbeschule zu besuchen. Sie war dort bis 1945 und wurde als Frisörin ausgebildet. Als Ausländerin durfte sie in der Schweiz aber nicht arbeiten.
1946 emigrierte Hannelore Hobel deshalb zu ihrem Bruder in die USA. Sie dürfte mittlerweile erfahren haben, dass ihre Eltern Opfer des Holocausts wurden. Am 17. April flog sie von Zürich nach Lissabon und am 27. April flog sie mit den Pan American Airways von Lissabon nach New York, wo sie einen Tag später ankam. Erich Hobel wohnte mit seiner Frau Lee in der 500 A. Washington Avenue.
Hannelore Hobel arbeitete in New York in ihrem Beruf.
1947 heiratete sie Rudolf Eigner, der in Würzburg geboren war, aber in Pirmasens gewohnt hatte und seit 1937 in New York lebte. Das Ehepaar bekam drei Kinder und wohnte zuerst in der 630 West 153. Straße und dann im New Yorker Stadtteil Forest Hills in der 67-30 Clyde Street. Später war der Wohnsitz 6434 Alderton Street im Stadtteil Rego Park.
1989 war Hannelore Eigner auf Einladung der Stadt Emmendingen in ihrer Geburtsstadt.
Hannelore Eigner starb am 28. November 1991 mit 67 Jahren im New Yorker Stadtteil Rego Park. Ihr Mann folgte ihr fünf Jahre später. Ihren Bruder hatte sie schon 1979 verloren.
Dorothea Scherle
Marianne Hobel (Quelle: Stadtarchiv Emmendingen).
Rechts außen steht der Sozialdemokrat Bernhard Stelz mit seinen Söhnen Hans (rechts) und Manfred. Hauptlehrer Isaak Hobel (3.v.l.) und Melitta Hobel (2.v.l). Vorne mit den Zöpfen Hannelore Hobel (Quelle: Stadtarchiv Emmendingen, Manfred Stelz).
Jüdische Kinder der Emmendinger Markgrafenschule (Sonderklasse): 1 Heinz Richheimer; 2 Rolf Weinstock; 3 Else Geismar (Pripis); 4 Gertrud Bloch (Fröhlich); 5 Werner Bloch; 6 Horst Grünebaum; 7 Alfred Geismar; 8 Gertrud "Trudel" Weil (Mendelson); 9 Gert Baer; 10 unbekannt; 11 Richard Kahn; 12 Hannelore Hobel (Eigner); 13 Susanne Wertheimer (House); 14 Eleonore Grünebaum; 15 Rudolf Kahn
(Quelle: Stadtarchiv Emmendingen).
Ausflug jüdischer Mädchen am 5. Mai 1935 nach Ettenheim, von der Jüdischen Gemeinde organisiert. Vierergruppe: Lore Günzburger (Aron), Ruth Wertheimer (Shurman), Gertrud "Trudel" Weil (Mendelson), Margrit Odenheimer (Wertheim). Sitzend: Else Geismar (Pripis-Geismar), Eleonore Grünebaum, Marianne Falk (Archer), Hannelore Hobel (Eigner), Marion Baer (Reet), Annemarie Bloch (Weiss), Gertrud Bloch (Fröhlich), Ellen Heilbrunner (Gross), Hildegard Odenheimer (Geller), Käte Weil (Sondhelm) (Quelle: Stadtarchiv Emmendingen).
Letzte Adresse des Ehepaars Eigner in New York: 64 34 Alderton Street, Rego Park (Quelle: Screenshot Google Streetview).
Passagierliste mit dem Namen von Hannelore Eigners Mann Rudolf, der 1937 in die USA emigriert war (Quelle: My Heritage).
Karteikarte von Hannelore Hobel, die am 15. Mai 1939 mit einem Kindertransport nach Basel kam (1) (Quelle: Schweizerisches Bundesarchiv Bern).
Karteikarte von Hannelore Hobel, die am 15. Mai 1939 mit einem Kindertransport nach Basel kam (2) (Quelle: Schweizerisches Bundesarchiv Bern).
Bescheinigung der Ausreise aus Portugal für Hannelore Hobel (Quelle: Ancestry).
Auskunftsbogen von Hannelore Hobel für den Flug in die Vereinigten Staaten (Quelle: Ancestry).
Passagierliste der Pan American Airways mit dem Namen der noch unverheirateten Hannelore Hobel (Quelle: Ancestry).
Verzeichnis von Ehelizenzen aus dem Jahr 1947 mit dem Namen von Hannelore Hobel (Quelle: Ancestry).
Die Volkszählung 1950 hat das noch kinderlose Ehepaar Eigner erfasst. Rudy Eigner arbeitet als "Office Manager" (Büroleiter) und Hannelore Eigner in einem Schönheitssalon (Quelle: Ancestry).
Anzeigen zum Tod von Hannelore Eigners Schwiegervater Eugen Eigner (Quelle: Rootsweb).
| Archiv | Quelle | Signatur |
|---|---|---|
| Stadtarchiv Emmendingen | Standesbücher | – |
| Stadtarchiv Emmendingen | Meldekarte | – |
| Stadtarchiv Emmendingen | Städtische Sammlung | – |
| Staatsarchiv Freiburg | F 196/1 Nr. 7183 | |
| Schweizerisches Bundesarchiv Bern | Kinder der 300-Kinder-Aktion | J2.55#1000.1246#192* |
| Geni | Stammbaum | – |
| My Heritage | Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945 | – |
| My Heritage | Ellis Island und andere New York Passagierlisten, 1820-1957 | – |
| My Heritage | New York City Ehelizenz-Index 1908-1972 | – |
| My Heritage | U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI) | – |
| Ancestry | Karten jüdischer vertriebener Personen und Flüchtlinge aus München, Wien und Barcelona, 1943-1959 (JDC) | – |
| Ancestry | USA, Sozialversicherungsindex, 1936-2007 | – |
| Ancestry | U.S. Behördendaten Verzeichnis | – |
| Rootsweb | – | |
| Google Streetview | – |