Else Rosa Pripis, geb. Geismar


      geb.: 10.3.1923 in Gießen

      Beruf: Schneiderin


      Wohnorte:

      1923

      Von: 10.3.1923 bis: 3.8.1931

      Weilburg an der Lahn

      1931

      Von: 3.8.1931 bis: 9.2.1940

      Karl-Friedrich-Str. 66, Emmendingen

      1940

      Von: 9.2.1940 bis: 14.9.1942

      Aachenerstr. 443, Köln-Braunsfeld

      Deportationshistorie:

      1942

      Am: 19.9.1942

      nach: Ghetto Theresienstadt, Tschechoslowakei (Tschechien)

      Emigration:

      1945

      Von: 11.7.1945 bis: unbekannt

      Aus: Ghetto Theresienstadt, besetzte Tschechoslowakei (Tschechien) nach: Deggendorf

      1947

      Von: 1947 bis: unbekannt

      Aus: Deggendorf nach: Basel, Schweiz

      unbekannt

      Von: unbekannt bis: unbekannt

      Aus: Basel, Schweiz nach: Israel


       

      Familienzusammenhänge

      Eltern:

      Mutter:

      Hedwig Geismar, geb. Günzburger

      geb. am 9.5.1888 in Emmendingen

      gest. am 12.8.1942 in Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, besetztes Polen

      Vater:

      Max Geismar

      geb. am 14.6.1884 in Breisach

      gest. am 12.8.1942 in Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, besetztes Polen

      Geschwister

      Bruder:

      Alfred Geismar

      geb. am 19.3.1925 in Gießen

      gest. am 29.11.1942 in Berlin


      Ehepartner:

      Hochzeit am: 6.1947

      Tolek Naftali Pripis

      geb. am 3.5.1923 in Lodz, Polen

      gest. am 19.7.2018 in Jerusalem, Israel

       

      Biografie

      Geburt in Hessen

      Else Rosa Pripis-Geismar ist die Tochter von Max und Hedwig Geismar. Nach der Heirat am 24. April 1922 in Emmendingen lebten ihre Eltern in Weilburg an der Lahn. Ihr Vater besaß dort ein Schuhgeschäft. Am 10. März 1923 kam Else im 40 Kilometer entfernten Gießen auf die Welt, am 19. März 1925 ebenfalls in Gießen ihr Bruder Alfred.

      Von 1929 bis 1931 besuchte Else Geismar die Volksschule in Weilburg.

      Umzug nach Emmendingen

      Anfang August 1931 zog Hedwig Geismar mit den Kindern zurück zur ihrer Familie nach Emmendingen, weil das Schuhgeschäft schlecht lief. Nach der Machtergreifung musste Max Geismar sein Geschäft schließlich aufgeben und zog im Dezember 1934 ebenfalls nach Emmendingen. Dort führte er in der Karl-Friedrich-Str. 36 ein Lebensmittelgeschäft.

      Aus einer Auflistung von Else Pripis aus dem Jahr 1959 wissen wir, wie die Wohnverhältnisse waren. Das Haus hatte sechs Zimmer, eine Küche, einen Keller und einen Speicher: ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer für Else und eine ihrer Tanten, ein Schlafzimmer für die andere Tante, ein Schlafzimmer für Hedwig und Max Geismar, ein Schlafzimmer für Alfred Geismar. Das Wohnzimmer war mit einem Auszugstisch und sechs Stühlen, einem Buffet, einem Schreibtisch, einem Sofa, einem zweitürigen Kleiderschrank und einer Singer-Nähmaschine möbliert. Im Schlafzimmer von Hedwig und Max Günzburger gab es eine weitere Nähmaschine der Firma „Mundlos“. Im Keller standen zwei Damenfahrräder und ein Herrenfahrrad sowie Regale mit eingemachtem Obst und Marmelade, und auch auf dem Speicher standen Regale mit eingemachtem Obst. 

      Else Pripis zufolge wurde bei ihr zu Hause kein Dialekt gesprochen, sondern Hochdeutsch. Ihr aus Breisach stammender Vater habe den Dialekt beherrscht, aber als Kaufmann nicht eingesetzt, während die jüdischen Viehhändler in Emmendingen Dialekt gesprochen hätten.

      Berufliche Laufbahn

      In Emmendingen besuchte Else Geismar bis Juli 1934 die Volksschule. Seit dem 20. Juli 1934 wurden auf Anweisung des Kreisschulamtsleiters die 22 jüdischen Schülerinnen und Schüler aus ihren Schulen herausgezogen. Sie durften nicht mehr zusammen mit christlichen Kindern unterrichtet werden. Sie besuchten die jüdische Sonderklasse in der Markgrafenschule. Der jüdische Lehrer Isaak Hobel unterrichtete alle Jahrgänge gemeinsam. Im Oktober 1936 wechselte Else Geismar an die jüdische Schulabteilung, die zum 21. Oktober an der Freiburger Lessingschule eingerichtet worden war. Dort blieb sie bis Ostern 1937.

      Vom 1. April 1937 bis 5. September 1939 lernte sie bei den jüdischen Schwestern Martha und Else Mayer in Emmendingen das Weißnäherinnenhandwerk und besuchte bis 9. November 1938 die Gewerbeschule in Emmendingen. Die Werkstätte für feine Damen- und Herrenwäsche in der Karl-Friedrich-Straße 48 befand sich in der Nähe von Elses Elternhaus. Sie konnte die Ausbildung nicht abschließen, weil die Schwestern Mayer ihren Betrieb offiziell einstellen mussten. Sie arbeiteten zwar heimlich weiter, konnten aber nicht mehr ausbilden.

      In einem Telefonat im April 2021 mit Rosita Dienst-Demuth erinnerte sich Else Pripis gerne an die Zeit bei den Mayer-Schwestern. Einmal hätten sie zu Fuß einen Ausflug auf den Kandel gemacht und dort gepicknickt. Jede Frau hätte etwas mitgebracht. Unvermutet tauchten im Fotoalbum der Marion Reet geborene Baer, das das Jüdische Museum Emmendingen 2024 aus den Vereinigten Staaten erwerben konnte, Fotos vom Betriebsausflug der "Nähstub" auf den Kandel im Juni 1937 auf, die Marion Baer gemacht hatte. Sie gehörte wie Else Geismar als Lehrmädchen zum Team und schied vermutlich kurz vor ihrer Emigration im Juli 1938 aus. Else Geismar blieb bis September 1939. Ihre Lehrmeisterinnen beschreibt sie als sehr nett, sehr freundlich und sehr tüchtig. Die Frauen nähten Bettwäsche, Damennachthemden, Herrenhemden und gestickte Wäsche, die bis ins Erzgebirge versandt wurde. Else Pripis musste diese Pakete zur Post bringen. Sie erinnerte sich auch an Lina, eine nichtjüdische Frau, die als Näherin bei den Mayer-Schwestern arbeitete und die aus einem Dorf im Schwarzwald jeden Tag mit dem Fahrrad kam. Ihr Vater drohte seine Arbeit zu verlieren, falls Lina weiter bei den Weißnäherinnen arbeiten würde. Im November 1938 hat sie gekündigt. Von da an musste Else Geismar morgens den Ofen anfeuern. Sie hatte viel Arbeit, konnte aber zum Mittagessen nach Hause gehen.

      "Wir waren mit den Leistungen von Frl. Geismar sehr zufrieden und können sie jederzeit bestens als Wäscheschneiderin weiterempfehlen. Unsere besten Wünsche begleiten sie auf ihrem weiteren Lebensweg. Wir wünschen ihr, dass sie die bei uns erworbenen Kenntnisse weiter verwerten kann." (Zeugnis von Else Geismar, das ihr Else Mayer am 1. Januar 1940 handgeschrieben gab)

      Else und Alfred Geismar waren beide für einen Kindertransport 1939 nach Basel angemeldet. Else Geismar hatte schon die Adresse in Liestal erfahren. Aber es kam nicht dazu. Ihre Vermutung: Sie und ihr Bruder wurden von der Liste gestrichen und durch die Töchter des Lehrers Hobel (Hannelore später Eigner) und des Kantors Bandel (Ruth später Frei) ersetzt. Als Else Pripis 1989 in Emmendingen Hannelore Eigner traf, erzählte diese ihr vom Aufenthalt in Liestal genau in dem Haus, das man ihr genannt hatte.

      Else Geismar zog am 9. Februar 1940 nach Köln-Braunsfeld um. Dort lernte sie im Jüdischen Kinderheim Abraham-Frank-Haus in der Aachenerstr. 443 das Kleidernähen. Das hatte ihr ihre gleichalte Freundin Liesel Freundlich aus Emmendingen vermittelt, die vor ihr nach Köln zum Arbeiten in der gleichen Einrichtung gezogen war. Nach drei Monaten musste sie die Ausbildung abbrechen, weil ihre Eltern nach Gurs deportiert wurden und nicht mehr für das Lehrgeld aufkommen konnten. Sie arbeitete dann einige Monate im jüdischen Lehrlingsheim in Köln bei Dr. Silber als Hausangestellte, bis dieser nach Lodz deportiert und das Lehrlingsheim aufgelöst wurde.

      Schicksal des Bruders

      Ihr Bruder Alfred sollte auf Wunsch der Eltern schon 1938 zu seinem Onkel Philipp Günzburger nach Basel ziehen, dort die Schule abschließen und dann eine Lehre als Koch absolvieren. Mit Erreichen des 15. Lebensjahres sollte er zu Verwandten nach Amerika auswandern. Das Einreisegesuch in die Schweiz, das sein Onkel am 23. März 1938 für ihn stellte, hat das Basler Polizeidepartement, Abteilung Fremdenpolizei, abgelehnt. So war Alfred in den Jahren 1939 bis 1941 in einem Berliner Jugendwohnheim untergebracht und absolvierte bei der "Umschichtungsstelle der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland" ein Schlosserpraktikum.

      Kampf ums eigene Hab und Gut

      Am 14. November 1940 schreibt die 17-jährige Else Geismar aus Köln an den Generalbevollmächtigten für das Jüdische Vermögen in Baden mit Sitz in Karlsruhe und listet Kleidungsstücke, Schuhe, Wäscheplatten, Handtücher, ein Fahrrad der Marke „Presto“ und ein Zeugnisheft auf und bittet um Zusendung ihrer Sachen. Die Kleidungsstücke seien alle mit „E.G.“ gezeichnet. Am 15. November 1940 sendet der 15-jährige Alfred Geismar eine ebensolche Liste und zählt neben Kleidungsstücken, Wäsche, Decken und Koffer auch Möbel und sein Fahrrad auf. Seine Kleidungsstücke seien mit „A.G.“ gekennzeichnet. Vom 1. Dezember 1940 datiert ein Schreiben der Abteilung jüdische Vermögen des Emmendinger Landrats: „Die in Ihrer Eingabe aufgeführten Gegenstände (Wäsche, Kleider u.s.w.) werden Ihnen zur Verfügung gestellt, wenn Sie mir durch Beweismittel (Urkunden, Zeugen begl. eidesstattliche Erklärungen usw.) einwandfrei darlegen, daß sie Ihr Eigentum sind. Die Aussonderung erfolgt dann bei der Inventaraufnahme. Eine Zusendung erfolgt nicht. Beauftragte Personen haben sich durch gehörig beglaubigte Vollmacht auszuweisen.“

      Am 24. Dezember 1940 schreibt Alfred Geismar an das Emmendinger Landratsamt: „Ich beabsichtige, mein im Hause meiner evakuierten Eltern befindliches Eigentum bei der Aussonderung selbst entgegenzunehmen und ersuche hierdurch ergebenst, mir dieses zu gestatten. Die Beweisurkunden für mein Eigentum liegen in Form einer Packgenehmigung (Listen über Auswanderungsgut) beim dortigen Zollamt sowie bei dem Herrn Oberfinanzpräsident in Karlsruhe vor. Ich bitte um umgehende Nachricht. Ein Freicouvert füge ich bei.“ Am 19. Februar 1941 teilt ihm die Abteilung Jüdische Vermögen mit, er dürfe nur mitnehmen, was auf der Auswanderungsliste vom 25. Januar 1939 stehe. Am 6. März 1941 bittet Alfred Geismar „ergebenst“ um Übergabe dieser Dinge an Nathan Rosenberger, den Bevollmächtigen der Jüdischen Kultusvereinigung aus Freiburg (Nathan Rosenberger war Vorsteher der jüdischen Gemeinde Freiburg. Da die Nationalsozialisten für die Abwicklung der Hausverkäufe einen jüdischen Ansprechpartner benötigten, wurde er nicht nach Gurs deportiert. Als Bevollmächtigter der NS-Stadtverwaltung unterstützte er die wenigen Mitglieder der jüdischen Gemeinde, die wegen ihrer sogenannten „privilegierten Mischehe" mit christlichen Ehepartnern ebenfalls nicht nach Gurs deportiert worden waren).

      Am 25. April 1941 hakt Alfred Geismar nach. Parallel dazu schreibt am selben Tag der  Generalbevollmächtigte für das Jüdische Vermögen in Karlsruhe an das Landratsamt: „Wenn die in dem Verzeichnis des Geismar aufgeführten Möbelstücke in der Packliste nicht enthalten sind, so ist dies noch kein Beweis gegen das Eigentum des Geismar, da es durchaus möglich ist, dass er diese Gegenstände nicht mitnehmen wollte. Er hätte also gegebenenfalls durch Vorlage einer eidesstattlichen Versicherung auch bezügl. der Möbelstücke sein Eigentum nachweisen können. Dazu ist jedoch von dort aus nichts weiter zu veranlassen, da Geismar mit Schreiben vom 6.3.1941 sich mit der Herausgabe der auf der Auswanderungspackliste verzeichneten Gegenstände begnügt.“

      Am 29. Mai 1941 wendet sich Nathan Rosenberger aus der Freiburger Kirchstraße 11 an das Landratsamt Emmendingen: „Nachdem ich wiederholt vorstellig war wegen der Freigabe der Gegenstände des Alfred Israel Geismar und dessen Schwester Else Sara Geismar, haben Sie mir immer erklärt, Sie wären noch nicht an die Sachen herangekommen. Der junge Geismar hat z.Zt. Ferien und befindet sich zu Besuch hier. Es wäre ihm angenehm und vielleicht wäre es auch zweckmässig, wenn er die Sachen bei Ihnen in Empfang nehmen könnte, da er Ihnen die Sachen selbst am besten bezeichnen kann.“ Am 29. Mai 1941 antwortet die Behörde    Nathan Rosenberger: „Sie erhalten anbei in 2 Rohrplattenkoffer, 1 Kiste und einer Pappschachtel verpackt die von Elsa Sara Geismar (Köln-Braunsfeld, Aacherstr. 443) und Alfred Israel Geismar (Berlin C 2, Elisabethstr. 18 bei Ansbach) als Ihr Eigentum angesprochenen und angeforderten Sachen, soweit sie sich in der Wohnung Karl Friedrichstr. 66 II vorgefunden haben Ferner erhalten Sie das von Else Geismar als ihr gehörig bezeichnetes Fahrrad.“ Die Schlüssel für den Koffer liegen anbei.“

      Ghetto Theresienstadt

      Im Juni oder Juli 1942 wurde Else Geismar zur Zwangsarbeit in der Glanzstoff-Fabrik in Köln eingezogen. Am 14. September 1942 erhielt sie ihren Transportbefehl ins Ghetto Theresienstadt. Am 17. September sollte sie sich am Sammelplatz in Köln einfinden und wurde mit dem 5. Transport deportiert. Im Ghetto konnte sie als Schneiderin arbeiten und schaffte es, sich heimlich ein Kopftuch und einen Hosenanzug zu nähen.

      Sie überlebte die Lagerhaft. Am 8. Mai 1945 befreiten die Russen das Ghetto. Am 11. Juli 1945 wurde Else Geismar ins Lager für "Displaced Persons" im bayerischen Deggendorf eingewiesen. In Deggendorf lernte sie ihren späteren Ehemann Naftali Pripis aus Lodz kennen. 

      Am 18. März 1946 konnte Else zu ihrem Onkel Philipp Günzburger, dem Bruder ihrer Mutter, nach Basel ausreisen. Sie musste ihre Schweizer Aufenthaltsbewilligung alle drei Monate erneuern lassen. Das ging solange gut, wie die Behörden von einer Emigration in die USA ausgingen. Als sie mitteilte, nach Palästina emigrieren zu wollen, wurde die Aufenthaltsbewilligung nicht mehr verlängert. Naftali Pripis musste in Deggendorf bleiben und konnte nach kurzer Zeit illegal nach Palästina gelangen. Schließlich gelang auch Else Geismar die illegale Einwanderung nach Haifa. Im August 1947 heiratete sie in Jerusalem  Naftali Pripis. Das Ehepaar bekam zwei Kinder.

      Trauriges Ende der Eltern und des Bruders

      Max und Hedwig Geismar wurden am 22. Oktober 1940 in das Konzentrationslager Gurs in Südfrankreich deportiert. "Wir hoffen in diesem Jahr endlich auf Frieden und Ruhe und Gesundheit, auch daß wir gesund herauskommen. Eben sterben fast jeden Tag 2-3 Leute, sind nicht widerstandsfähig." (Brief von Hedwig Geismar aus dem Konzentrationslager Gurs, ohne Datum) Max und Hedwig Geismar wurden am 12. August 1942 in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet.

      Alfred Geismar erhielt im November 1942 seinen Transportbefehl ins Konzentrationslager Auschwitz  und zog vermutlich am Tag der Deportation den Freitod vor. 

      Else Pripis-Geismar hat in Yad Vashem die Testimonials für ihre Eltern und ihren Bruder ausgefüllt.

      1989 und 1999 war sie auf Einladung der Stadt Emmendingen in Emmendingen.

      Dorothea Scherle

       

      Photographien

      Else Pripis-Geismar 1989 in Emmendingen (Quelle: Jüdisches Museum Emmendingen).
      Das Geschäft von Max Geismar in Weilburg an der Lahn, aufgenommen während der antijüdischen Boykottaktion am 1. April 1933 (Quelle: Privatarchiv Joachim Warlies).
      Jüdische Kinder der Emmendinger Markgrafenschule (Sonderklasse): 1 Heinz Richheimer; 2 Rolf Weinstock; 3 Else Geismar (Pripis); 4 Gertrud Bloch (Fröhlich); 5 Werner Bloch; 6 Horst Grünebaum; 7 Alfred Geismar; 8 Gertrud "Trudel" Weil (Mendelson); 9 Gert Baer; 10 unbekannt; 11 Richard Kahn; 12 Hannelore Hobel (Eigner); 13 Susanne Wertheimer (House); 14 Eleonore Grünebaum; 15 Rudolf Kahn (Quelle: Stadtarchiv Emmendingen).
      Ausflug am 5. Mai 1935 nach Ettenheim, organisiert von der Jüdischen Gemeinde: Obere Reihe (von links): Ruth Veit (Nebenzahl); Eleonore Grünebaum; Susanne Wertheimer (House); Else Geismar (Pripis). Untere Reihe: Gertrud "Trudel" Weil (Mendelson); Gertrud Bloch (Fröhlich) (Quelle: Stadtarchiv Emmendingen).
      Ausflug jüdischer Mädchen am 5. Mai 1935 nach Ettenheim, von der Jüdischen Gemeinde organisiert. Vierergruppe: Lore Günzburger (Aron), Ruth Wertheimer (Shurman), Gertrud "Trudel" Weil (Mendelson), Margrit Odenheimer (Wertheim). Sitzend: Else Geismar (Pripis-Geismar), Eleonore Grünebaum, Marianne Falk (Archer), Hannelore Hobel (Eigner), Marion Baer (Reet), Annemarie Bloch (Weiss), Gertrud Bloch (Fröhlich), Ellen Heilbrunner (Gross), Hildegard Odenheimer (Geller), Käte Weil (Sondhelm) (Quelle: Stadtarchiv Emmendingen).
      Im Juni 1937 machte die "Nähstub" einen Betriebsausflug auf den Kandel. Hinten links im geblümten Kleid Martha genannt Martel Mayer, rechts daneben im gleichen geblümten Kleid ihre Schwester Else Mayer. Vorne Else Geismar, Lina, Lydia Mayer und Emma. Die Nachnamen von Lina und Emma sind leider nicht bekannt (Quelle: Jüdisches Museum Emmendingen, Marions Album 1).
      Portrait von Else Geismar in ihrem Ausweis im Lager Deggendorf 1945 (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Max Geismars Schwester Ida Geismar. Sie hat das Lager in Südfrankreich überlebt, starb aber kurz nach ihrer Emigration im Jahr 1948 schwerkrank in New York (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Hochzeit von Else Pripis-Geismars Enkel Itai in Jerusalem (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Aquarell von Else Pripis-Geismar (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Aquarell von Else Pripis-Geismar (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Aquarell von Else Pripis-Geismar (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Aquarell von Else Pripis-Geismar (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Gedenktafel an der Weilburger Schlosskirche für die Familie Geismar aus dem Jahr 1988, von einer katholischen Jugendgruppe erstellt. 2011 wurde sie wegen witterungsbedingter Schäden ersetzt (Bild: Joachim Warlies, Weilburg).
      Gedenktafel an der Weilburger Schlosskirche für die Familie Geismar und Johanna Günzburger aus dem Jahr 2011. Johanna Günzburger, Schwester von Hedwig Geismar, lebte von 1923 bis 1926 im Haushalt der Geismars. Die Gedenktafel entstand im Rahmen eines Schülerprojekts der Klasse 9b des Weilburger Gymnasiums. Sie hat eine ältere Tafel aus dem Jahr 1988 ersetzt, die wegen witterungsbedingter Schäden ausgetauscht werden musste (Bild: Joachim Warlies, Weilburg).
      Else Pripis-Geismar zeigt im Dezember 2019 Unterlagen in ihrer Jerusalemer Wohnung (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Else Pripis-Geismar im Dezember 2019 in ihrer Jerusalemer Wohnung (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Hosenanzug, den Else Pripis-Geismar im Ghetto Theresienstadt genäht hat (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Else Pripis-Geismar zeigt im Dezember 2019 den Hosenanzug, den sie in Theresienstadt genäht hat (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Else Pripis-Geismar mit dem Rollator in Jerusalem im Dezember 2019 (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Else Pripis-Geismar in ihrer Jerusalemer Wohnung mit der Christin Maria Heilig im Dezember 2019 (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Else Pripis-Geismar mit ihrem Enkel Uri Pripis (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Else Pripis Geismar in ihrer Jerusalemer Wohnung im Dezember 2019 (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Else Pripis Geismar in ihrer Jerusalemer Wohnung im Dezember 2019 (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Else Pripis-Geismar winkt Rositha Dienst-Demuth zum Abschied im Dezember 2019 (Bild: Rosita Dienst-Demuth).
      Else Pripis Geismar im Februar 2023 in ihrer Jerusalemer Wohnung. Am 10. März 2023 feiert sie ihren 100. Geburtstag (Bild: Monika R.R. Miklis).
      Monika R.R. Miklis besucht im Februar 2023 Else Pripis Geismar in ihrer Jerusalemer Wohnung. Am 10. März 2023 feiert Else Pripis ihren 100. Geburtstag (Bild: Monika R.R. Miklis).
      Else Pripis und Dor Correct im März 2023, kurz nach Elses 100. Geburtstag (Bild: Dor Correct).
      Stolperstein für Else Geismar, verlegt am 12.06.25 in der Aachenerstraße 443 in Köln, vor dem ehemaligen Jüdischen Kinderheim Abraham Frank Haus (Foto: Rosita Dienst-Demuth).
      Stolperstein für Else Geismar, verlegt am 12.06.25 in der Aachenerstraße 443 in Köln vor dem ehemaligen Jüdischen Kinderheim Abraham Frank Haus, im Andenken auch an ihren Bruder Alfred (Foto: Rosita Dienst-Demuth).
      Zeremonie der Stolpersteinverlegung für Else Geismar am 12.06.25 in der Aachenerstraße 443 in Köln vor dem ehemaligen Jüdischen Kinderheim Abraham Frank Haus mit ehemaligen Schüler:innen der Lise-Meitner Gesamtschule (Foto: Rosita Dienst-Demuth).

      Dokumente

      Zeugnis der gerade noch unverheirateten Else Mayer für Else Geismar (später Pripis) vom 1. Januar 1940 (Quelle: Privatarchiv Else Pripis).
      Else Geismars Brief an ihren Onkel Philipp Günzburger in Basel, den Bruder ihrer Mutter (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Else Geismars aus Köln abgeschickter Brief wurde geöffnet (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Am 27. September 1941 wurde Else Geismar wegen ihrer jüdischen Herkunft vom Reichsarbeitsdienst ausgeschlossen (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Am 14. November 1940 bittet Else Geismar um Herausgabe persönlicher Habe aus der versiegelten elterlichen Wohnung in Emmendingen (Quelle: StaF F 196/1 Nr. 1124).
      Die Abteilung für jüdisches Vermögen im Landratsamt Emmendingen genehmigt am 11. Dezember 1940 die Herausgabe persönlicher Dinge, vorausgesetzt das Eigentum wird nachgewiesen. Eine eidesstattliche Erklärung genügt aber (Quelle: StaF F 196/1 Nr. 11214).
      Am 19. Dezember 1940 gibt Else Geismar die gewünschte eidesstattliche Erklärung ab, um ihre persönliche Habe aus der versiegelten elterlichen Wohnung in Emmendingen zu bekommen (Quelle: StaF F 196/1 Nr. 11214).
      Der Generalbevollmächtigte für jüdisches Vermögen befasste sich am 25. April 1941 mit der Habe Alfred Geismars (Quelle: StaF F 196/1 Nr. 11214).
      Am 25. Mai 1941 teilt die Abteilung für jüdisches Vermögen im Landratsamt Emmendingen Nathan Rosenberger mit, dass er die persönliche Habe der Geschwister Geismar erhält (Quelle: StaF F 196/1 Nr. 11214).
      Nathan Rosenberger hakt am 29. Mai 1941 bei der Abteilung für Jüdisches Vermögen im Landratsamt Emmendingen wegen der Geschwister Geismar nach (Quelle: StaF F 1961/1 Nr. 11214).
      Transportbefehl für Else Geismar vom 14. September 1942 (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Postkarte vom Dezember 1943 von Else Geismar aus Theresienstadt an Gertrud Luckner in Freiburg (1) (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Postkarte vom Dezember 1943 von Else Geismar aus Theresienstadt an Gertrud Luckner in Freiburg (2) (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Else Geismars Ausweis als Schneiderin aus dem Ghetto Theresienstadt (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar)
      Ausweis von Else Geismar im Lager für Displaced Persons im bayerischen Deggendorf (Vorderseite) (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Ausweis von Else Geismar im Lager für Displaced Persons im bayerischen Deggendorf (Rückseite) (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Karte von ihrer Tante Ida Geismar aus Frankreich nach Basel aus dem Jahr 1947 (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).
      Karte ihrer Tante Ida Geismar aus dem Jahr 1948 (Quelle: Privatarchiv Else Pripis-Geismar).

      Audio / Video

      Audio
      Else Pripis-Geismar erzählt Rosita Dienst-Demuth im Dezember 2019 in ihrer Wohnung in Jerusalem, über das Schicksal ihres Bruders Alfred,

      Video
      Else Pripis-Geismar erzählt Rosita Dienst-Demuth im Dezember 2019 von ihrem Besuch der Freiburger Schule.

      Video
      Else Pripis-Geismar erzählt Rosita Dienst-Demuth im Dezember 2019 in ihrer Wohnung in Jerusalem, wie ihr verboten wurde, die Volksschule in Emmendingen weiter zu besuchen.

       

       

      Archiv & Quellen:

      Archivalien

      ArchivQuelleSignatur
      Stadtarchiv Emmendingen Meldekarte

      Stadtarchiv Emmendingen Städtische Sammlung

      Staatsarchiv Emmendingen Günzburger, Abraham Philipp und Rosa, Emmendingen, Erben, Restitutionsverfahren, Mitklägerin (als Folck, Else)

      F 166/3 Nr. 2294

      Staatsarchiv Freiburg

      F 196/1 Nr. 11213

      Staatsarchiv Freiburg Geismar, Max, geb. 1884

      F 196/1 Nr. 11214

      Privatarchiv Rosita Dienst-Demuth

      Privatarchiv Else Pripis-Geismar

      Privatarchiv Joachim Warlies, Weilburg

      My Heritage Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

      My Heritage Stammbaum, verwaltet von Anita Geismar